Geld ist eine Bewußtseinsfrage

Bis zur Lehman-Brothers Katastrophe war Geld völlig tabuisiert. Fragte man die Leute, dann war Geld „einfach da“, ein Naturgesetz wie die Gravitation. Das hat sich bis heute nicht geändert. Dafür wird aber immerhin über das Geldsystem diskutiert. Meist richtet sich dann die Beschwerde gegen die „gierigen Bankster“ und „korrupten Politiker“ und um die Angst, daß das Ersparte irgendwann nichts mehr wert sein könnte.

Die Tatsache, daß Geld keinen Wert hat und nie einen hatte, wird plötzlich als Betrug empfunden.

Geld kann nicht gedacht werden. Die Leute scheinen sich in einer Massenhypnose zu befinden. Wahrzunehmen, daß Geld lediglich ein Werkzeug der Vorfinanzierung wie des Leistungsaustausches ist, geht nicht durch die Bewußtseinssperre.

Ich will mich dabei gar nicht einmal mit den Massenmedien wie Spiegel/BILD aufhalten, die auftragsgemäß die Bewußtseinssperre und Massenhypnose medial festigen, sondern mir geht es um die erstarkende Bewegung von „unabhängigen“ Bloggern und Publizisten, die meist auf das Internet ausweichen müssen, weil dort die Meinungszensur geringer ist. Auch dort wird das Geldsystem nicht hinterfragt, sondern diskutiert, wie es zu erhalten ist bzw. wie man a-sozial seine Kröten retten kann (Gold kaufen, Nahrungsmittel bunkern). Einige plädieren naiv für eine Gesellschaft ohne Geld, wahrscheinlich nur, um Geld dann erst recht nicht mehr denken zu brauchen.

Exemplarisch nehme ich mir mal einen Blog vor:

Auf der Bank kann es nicht bleiben, denn bald werden diese wegen chronischen Geldmangels schließen müssen.

Wer Geld „verwendet“, um es auf die Bank zu legen, braucht es offensichtlich nicht. Daß es die Banken sind, die da Geld schöpfen, weiß der Blogger nicht. Daß sie dabei Leute brauchen, die sich für ihn und seinem Wunsch, „Geld haben“, verschulden müssen, auch nicht.

Zu Hause gut versteckt bringt es keine Zinsen und keine Dividende, es liegt nur herum.

Er will doch tatsächlich andere für sich arbeiten lassen. Mit dieser Geisteshaltung des sich persönlich auf Kosten seines Nachbarn bereichern Wollens, wird er das Geldsystem erhalten, das er verdient.

Am liebsten würde man es mit beiden Händen ausgeben, denn es ist ja bald sowieso nichts mehr wert. So richtig traut man sich dennoch nicht, denn was ist, wenn das Geld noch eine Weile hält?

Aha, er will also Zinsen und Dividenden leistungslos auf Kosten anderer. Es ausgeben nur dann, wenn klar ist, daß derjenige, der ihm dafür Waren oder Leistungen gibt, nur „wertloses“ Geld erhält.

Den meisten Menschen wird bei Thema Papiergeld heiß und kalt zugleich. Es ist wie die süßsaure Sauce beim Chinesen. Man kann nicht ohne sie, aber man kann auch nicht mit den Geldscheinen. Auf der einen Seite kann man gar nicht genug davon haben. Je mehr umso besser. Jeder möchte reich sein. Auf der anderes Seite droht der Crash, der das ganze Papiergeld wertlos macht. Wie handelt man da richtig?

Tja, wird ziemlich blöd mit der sinnlosen Gier, wenn einem das dazu benötigte Medium abhanden zu kommen droht.

So kann es nämlich kommen. Vielleicht wird die heutige Währung plötzlich abgeschafft und man darf nur einen kleinen Teil in die neue Währung wechseln. Der Großteil wäre damit entwertet und wertlos. Diese Angst sitzt den Bürgern im Nacken.

Er weiß nicht, daß er kein Geld-Ding in der Hand hält, sondern Schulden fremder Leute, unerlöste Schulden, die die Schuldner deswegen nicht tilgen können, weil er sich reich fühlen will.
Er verursacht die Angst selber, die ihm nun im Nacken sitzt, will aber weiter am Elend des alten Geldsystems profitieren. Natürlich mit der Angst, daß das nicht mehr klappt.

Jetzt kommt es auf den richtigen Zeitpunkt an. Wann entledigt man sich der schwer erarbeiteten und lange geliebten Euros, um damit etwas Sicheres zu kaufen?

Jetzt hat er eine Idee, die er auch noch öffentlich äußert. Den richtigen Zeitpunkt herausfinden, um seinen Nachbarn wertlose Zettel anzudrehen gegen wertvolle und sichere Sachgüter. Soll doch der Nachbar dann die wertlosen Zettel haben.

Warten könnte sich dann lohnen, wenn die Wirtschaft stark einbricht und es zu einer Deflationsphase kommt. Preise von Waren und Dienstleistungen würden rasant fallen. In diesem Fall könnte man sich mit dem Geld noch Dinge kaufen, die im Preis noch günstiger werden. Das macht Mut, aber es gibt keine Garantie dafür.

Das muß man sich einmal vorstellen! Was macht ihm Mut?
Er will fallende Löhne, allgemeinem Preisverfall, sinkende Einkommen, um so auf Kosten seiner Nachbarn zu profitieren.
Einem arbeitslos gewordenen Ehepaar, das sich die Raten fürs Haus nicht mehr leisten kann, für kleines Geld die Immobilie, die Alterssicherung abzuluchsen, das macht ihm Mut. Diese Geisteshaltung wird sicherlich der eine oder andere als zutiefst a-sozial und menschenfeindlich empfinden.

Also wieder zurück auf Los? Es sieht so aus. Lange Zeit hat uns das Papiergeld an der Nase herumgeführt. Der Bürger ist bereits seinem Reiz verfallen und klammert sich fest an es. Doch jetzt ist es Zeit, loszulassen. Entweder man lässt selbst los oder der Staat wird dafür sorgen. Nur wann, verehrte Leser, das ist noch nicht klar.
Das Leiden geht also weiter
.

Er hat sich an der Nase herumgeführt und will für seine paar Kröten das kommende Elend auch noch für seine Mitmenschen.

Ich könnte hier jede Menge solcher Artikel finden, die alle nur eines wollen: Wie rette ich mich persönlich auf Kosten meines Nachbarn.

Eine Diskussion über ein Geldsystem, daß diese Verelendungs-Mechanismen nicht braucht, finde ich in der „alternativen“ Blogger-Szene äußerst selten.

Hier der gesamte Artikel http://www.start-trading.de/blog/2012/05/03/das-leid-mit-dem-papiergeld/

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Eine Antwort zu Geld ist eine Bewußtseinsfrage

  1. derrotehabichth schreibt:

    … Geld das Gift dieser Welt… ein Gift der besonderen Art, tausende von Jahren alt und hat alle Zeiten überdauert um sich immer wieder Neu zu erfinden…das Geld sich schnell vermehrt, hat man schon früh begriffen und das man damit Heizen kann,wenn man denn genug davon hätte,diese Zeiten gab es auch schon (Inflation)…Geld, eigentlich ein Unwort, da sich hinter diesem Wort, unendlich viel Armut,Leid,Kriminalität,Menschen,Drogen und Waffenhandel,Korruption und viele weitere andere Unannehmlichkeiten verbergen…Über Geld spricht man nicht,man hat es,oder hat es nicht…wie ein Grauschleier sind die Wege des Geldes….Geld,wie ein Virus,ansteckend, gut und bösartig zugleich,sich selbst vermehrend und sich selbst zerstörend…Hopp oder Top, was sind da schon Milliarden …wie ein Tropfen auf den „heißen Stein“…. verdampft oder versickert im Sumpf der Begehrlichkeiten….

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