Rudi Dutschke zum Geldsystem

Hat uns vielleicht Rudi Dutschke etwas zum Geldsystem zu sagen?

Aufgewachsen in der DDR, mit einer Theologin verheiratet
Die Welt war gerade der Großen Depression entronnen, indem als erfolgreiche Konjunkturmaßnahme der Zweite Weltkrieg inszeniert wurde, der die Sachanlagen zuverlässig zerstörte und Vollbeschäftigung in den Rüstungsbetrieben und Schlachtfeldern schaffte.

Nun konnte durch den Wiederaufbau des total zerstörten Landes das sogenannte Wirtschaftswunder geschaffen werden, auf das die Überlebenden des WK 2 noch heute stolz sind.

Dier ersten Marktsättigungen
Die ersten Marktsättigungen ließen in den 60er Jahren die Wirtschaft stagnieren. Der Vietnam Krieg belebte gerade einmal die US-Wirtschaft, hatte aber hier keine positiven konjunkturellen Impulse, wie die Wirtschaftswissenschaftler gerne sagen.

Was erzählte Rudi Dutschke in dieser Zeit?
„In der Bundesrepublik erwartete Dutschke nach dem Wirtschaftswunder eine Periode der Stagnation:
Die Subventionierung unproduktiver Sektoren wie Landwirtschaft und Bergbau werde künftig nicht mehr finanzierbar sein.
Der dadurch absehbare massive Abbau von Arbeitsplätzen im Spätkapitalismus werde eine Strukturkrise erzeugen, die den Staat zu immer tieferen Eingriffen in die Wirtschaft veranlassen und in einen „integralen Etatismus“ münden werde:

Der Staat werde die Wirtschaft lenken, aber das Privateigentum formal beibehalten.

Dieser Zustand sei nur mit Gewalt gegen die aufbegehrenden Opfer der Strukturkrise zu stabilisieren.

Im technischen Fortschritt sah Dutschke Ansatzpunkte für eine grundlegende Gesellschaftsveränderung: Automatisierung, Computerisierung und Nutzung der Atomkraft zu friedlichen Zwecken ließen die Notwendigkeit der Lohnarbeit zunehmend wegfallen.

Damit werde Arbeitszeit freigesetzt, die gegen das „System“ aktiviert werden könne.

Für den nötigen Umsturz fehle der Bundesrepublik jedoch ein „revolutionäres Subjekt“. Gestützt auf Marcuses Der eindimensionale Mensch glaubte Dutschke, ein „gigantisches System von Manipulation“ stelle „eine neue Qualität von Leiden der Massen her, die nicht mehr aus sich heraus fähig sind, sich zu empören.“

Die deutschen Proletarier lebten verblendet in einem „falschen Bewusstsein“ und könnten die strukturelle Gewalt des kapitalistischen Staates daher nicht mehr unmittelbar wahrnehmen. Eine „Selbstorganisation ihrer Interessen, Bedürfnisse, Wünsche“ sei damit „geschichtlich unmöglich geworden“

Freigesetzte Zeit muß also deaktiviert werden
Wie man die freigesetzte Zeit der 8 Milllionen Arbeitslosen sinnvoll deaktiviert, zeigen die HartzIV Gesetze und die Einführung des Privatfernsehens.

Was mag nur Dutschke gemeint haben, wenn er von einem „gigantischen System der Manipulation“ spricht?

TV-Interview Dutschkes mit Günter Gaus (Teil 1 von 3)

Teil 2

Teil 3

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3 Antworten zu Rudi Dutschke zum Geldsystem

  1. Habnix schreibt:

    Wie wahr das doch alles ist.

    Gehen wir mit Selbstversorgung dagegen.
    http://www.ginsterburg.de/t72f4-Die-wahre-Revolution-ist-die-Selbstversorgung.html

    • Kurator schreibt:

      Autarke Selbstversorgung ist sicherlich nützlich, jedoch in zubetonierten Großstädten schwer zu verwirklichen. Leben auf Steinzeitniveau, umgeben von Hungernden? Viel Spaß. Wir setzen auf ein additives Zahlungsmittel zum Euro, eins, das wir selber herausgeben und das unabhängig ist. Selbst in Griechenland ist nichts zerstört worden, kein Tsunami, kein Meteoriteneinschlag, lediglich eine Elite hat dort die Versorgung mit Geld eingestellt. Brauchen wir wirklich deren Geld? http://www.rheingoldregio.de

  2. Pingback: Rudi Dutschke zum Geldsystem « schlechtmenschen

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